4.3.08

Ergebnisse des letzten Krisenreporter-Workshops

anbei einige bilder unseres ersten derives.







und als inhaltliche ergänzung. von SUM1

Umherschweifen [frz. = Derive] klingt für viele nach einem Spaziergang. Doch es ist nicht so ungefährlich wie manch eine/r zu denken vermag. Bereits im Frankreich der Situationisten-Zeit sind einige beim Umherschweifen gestorben, etwa weil sie sich in den Tunnels von Paris verliefen.

Die nachfolgenden Generationen machen ähnliche Erfahrungen.

[…]

Das urbane Abenteuer des Umherschweifens ist aber kein Extremsport, es geht um eine Entdeckung des Inneren, indem das Äußere entdeckt wird. Es geht um eine Wandlung. Durch den veränderten Blick auf das scheinbar Bekannte entdecken wir uns selbst.

Das Spektakel verlangt nach Spektakulärem. Das Derive ist urbane Meditation und das Gegenteil des Spektakels. Umherschweifende schütteln beim Derive die Verhaltensweisen des Spektakels ab und lernen ihre Umgebung wirklich kennen und dadurch sich selbst.

Nicht die Umgebung verändert sich, sondern das handelnde Subjekt. Es ist also auch geradezu kontraproduktiv sich in Extremsituationen zu begeben weil diese den Blick nach innen versperren.

Das subversive Potenzial des Umherschweifens liegt gerade darin, dass es den Alltag auf den Kopf stellt durch eine andere Wahrnehmung. Das alltägliche wird aus einer anderen Perspektive betrachtet udn dadurch wird es nicht mehr als alltäglich wahrgenommen. Damit ist der Alltag überwunden.

Wir müssen nicht in den Himalaya reisen. Es genügt um die Ecke zu gehen. Guy Debord war nicht Reinhold Messner. Wir begeben uns nicht in Extremsituationen, wir erzeugen Situationen die weder alltäglich noch extrem sind. In diesen überwinden wir die scheinbar unüberwindlichen Hürden der alltäglichen Entfremdung. Wir treten in Kontakt mit Orten oder Menschen die wir sonst übersehen oder ignorieren.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wird dann aber nicht alles zum spektakel und du abgestumpft im eigenen selbstrausch? gibt´s dann noch irgendwas außer das eigene ego?

emha

Anonym hat gesagt…

also ich finds toll.
und was wäre man schon ohne ego?

Anonym hat gesagt…

ego+ist=?

ohne ego einfach so sein.

Anonym hat gesagt…

ist ja ganz schön arm das hier alle anonym reinschreiben.

aber ich finde, daß ego echt wichtig ist weil dich sonst die leute voll nicht ernst nehmen. und das scheiße wenn sie das nicht tun.

und ich kann in dem text nix über ego lesen?! :D

Anonym hat gesagt…

hallo leute - ich und einpaar kollies hätten lust da ma mitzumachen ich würd gerne mal wissen, wie viel von der teorethischen grundlage an mitmacher weitergegeben wird.
klingt irgendwie spannend aber auch end anstrengend und wir sind grad echt bissl busy. greetz G!

kmha!-Team hat gesagt…

hey gregor,

es ist nicht so theoretisch wie es im text erscheint. aber der text ist die grundlage für das, was wir gemacht haben. also es ist nicht so anstrengend wie es sich anhört…. :D

lg moritz